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Konzeption

Unsere pädagogische Konzeption – Offenes pädagogisches Konzept

  • die Förderung des Kindes zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit

  • die Befähigung des Kindes zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz

  • die Unterstützung des Kindes bei der Aneignung von Wissen und Fertigkeiten in allen Entwicklungsbereichen

  • die Stärkung seiner interkulturellen Kompetenz

  • die Ermöglichung, kulturelle Fähigkeiten herauszubilden

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Unsere pädagogische Konzeption - Offenes pädagogisches Konzept:

„Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung
und soll darin ernst genommen werden.“
Piaget

Wir als Kindertageseinrichtung sind die erste Stufe im öffentlichen Bildungssystem und haben einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag.

Ziele der Bildungs- und Erziehungsarbeit in Kindertageseinrichtungen sind nach dem Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz):

  • die Förderung des Kindes zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit
  • die Befähigung des Kindes zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz
  • die Stärkung seiner interkulturellen Kompetenz
  • die Ermöglichung, kulturelle Fähigkeiten herauszubilden
  • die Unterstützung des Kindes bei der Aneignung von Wissen und Fertigkeiten in allen Entwicklungsbereichen

Unsere Tageseinrichtung für Kinder ist ein wichtiger Ort der Bildung, der nicht primär der Vorbereitung auf die Schule sondern einer umfassenden Lebensorientierung dient.
Um den damit verbundenen Anforderungen gerecht zu werden, arbeiten wir nach dem „offenen pädagogischen Konzept“ von Axel Jan Wieland mit gestalteten Werkstatträumen als inspirierende Arbeitsumgebung für die Kinder.

Werkstatträume / Lernwerkstätten bieten den Kindern vielfältige Gelegenheiten, eigene Zugänge zu Themen und Handlungsweisen zu finden, sie sind die entscheidenden Akteure.
Werkstätten sind Räume des Fragens, des Untersuchens und des Entdeckens, Orte des Staunens und des Findens, sie bieten unseren Kindern viel (Frei-)Raum für individuelles Spielen und Lernen. Die arrangierte Arbeits- / Spielumgebung fördert das forschende Lernen und erhöht die Freude der Kinder an Entdeckungen und Weiterführungen, denn unsere Werkstatträume

  • halten Gegenstände bereit, die die Kinder inspirieren, alle Sinne ansprechen und kreative Prozesse in Gang setzen
  • haben eine große Vielfalt von Spiel- und Lernimpulsen
  • ermöglichen den Kindern unterschiedliche und individuelle Lernzugänge zu Lerninhalten
  • halten Materialien und Werkzeuge bereit, die Kindern zum unmittelbaren Experimentieren und zur kreativen Gestaltung dienen
  • bieten den Kindern Gelegenheiten zur Kommunikation und zum individuellen Rückzug
  • sind Räume, in denen sich je nach Themen Lernstationen in Zusammenarbeit mit den Kindern und den lernbegleitenden päd. Fachkräften entwickeln
  • dienen als Ideen- und Materialbörse und halten für die unterschiedlichen Bedarfe der Kinder Materialien für ihre vielseitigen Themen bereit

Unsere pädagogischen Fachkräfte sind Begleiter des selbstbestimmten Lernens unserer Kinder und lassen sich immer wieder von ihnen erstaunen, was sie alles können, wissen wollen und herausfinden. Somit ist die Umsetzung des Werkstatt-Konzeptes ein kleiner Mosaikstein im Bemühen, den Kindern ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Auch unser naturnahes Außengelände verfügt über altersspezifische Spielgeräte und Bewegungsflächen. Die Kinder erhalten hier unterschiedlichste Bewegungsanreize und können entsprechend ihrer Bedürfnisse und ihrer Entwicklung die Motorik schulen, soziale Interaktionen eingehen und ökologische Erfahrungen sammeln.

Die Kinder haben bei ihren Entscheidungen Freiräume und lernen so, für sich selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln. Für die besonderen Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen werden entsprechende Bedingungen und Erfahrungsräume geschaffen, die unterschiedliche Fähigkeiten und Voraussetzungen der Kinder berücksichtigen, so dass auch Kinder mit Behinderungen und Kinder mit Erfahrungen aus anderen Kulturkreisen an der Gemeinschaft teilhaben können.

Den Kindern wird bei der Gestaltung ihres Tagesablaufes ein Mitbestimmungsrecht eingeräumt, da sie entscheiden, wann und in welchen Werkstätten sie an Aktivitäten teilnehmen möchten.
In den Werkstatträumen, in der täglichen Vollversammlung und in den altersspezifischen Stammgruppen finden zu unseren aktuellen Projekten/Themen abgestimmte pädagogische Angebote statt.

„Die Kinder eignen sich die Welt an und werden von uns begleitet.“

Die nachfolgend aufgeführten 10 Bildungsbereiche dienen als Orientierung für unser pädagogisches Handeln und erheben nicht den Anspruch abschließend zu sein – sie lassen sich lediglich gedanklich von einander abgrenzen.

  1. Bewegung
  2. Körper, Gesundheit und Ernährung
  3. Sprache und Kommunikation
  4. soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung
  5. Musisch-ästhetische Bildung
  6. Religiöse und ethische Bildung
  7. mathematische Bildung
  8. naturwissenschaftlich-technische Bildung
  9. ökologische Bildung
  10. Medien


Im Anhang werden die einzelnen Bildungsbereiche näher erläutert.

Die Zusammenarbeit mit den Eltern findet auf Basis eines bedarfsgerechten Austausches statt wie z.B. auf Elternabenden, im Elterncafé, bei Tür- und Angelgesprächen und in regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgesprächen. Durch diesen engen Austausch über die Entwicklung und den Bildungsstand des Kindes wird es allen ermöglicht, gemeinsam an der Entwicklung und Förderung des Kindes beteiligt zu sein.
Zur Optimierung der Betriebsabläufe wird ein Beschwerdemanagement in enger Zusammenarbeit mit der Leitung und dem Träger vorgehalten. Hier haben die Eltern zu jeder Zeit die Möglichkeit, Kritik, Anregungen, aber auch Beschwerden einzubringen.

Die Eingewöhnungszeit in Anlehnung an das Berliner Eingewöhnungsmodell wird in unserer Einrichtung in Zusammenarbeit mit den Familien individuell gestaltet, um eine tragfähige Beziehung zwischen Kindern, Eltern und Erzieherin aufzubauen. Durch die starke Einbindung der Eltern und die Möglichkeit der Hospitationen erhalten die Eltern einen intensiven Einblick in den Alltag und die Arbeitsweise der Kindertageseinrichtung, so dass der Dialog zwischen Eltern und pädagogisch tätigen Fachkräften angeregt und gestärkt wird.

Durch die gemeinsame Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderungen lernen Kinder, alle Menschen in ihrer Vielfalt zu achten und ihr Anderssein zu akzeptieren. Die individuelle Förderung und weitest gehende Eingliederung des Kindes in die Gesellschaft wird durch die Integration aller pädagogischen, heilpädagogischen und therapeutischen Leistungen in einem ganzheitlichen Förderkonzept gesichert:

  • Erzieherische, bildende, betreuende und pflegerische Maßnahmen
  • Individuelle Förderung des Kindes im Gruppenzusammenhang und in Einzelsituationen
  • Heilpädagogische und therapeutische Maßnahmen
  • Unterstützung bei der Entwicklung von Ich-, Sach- und Sinnkompetenz sowie von sozialer Kompetenz
  • Förderung der aktiven Teilnahme am Gruppengeschehen
  • Intensive Zusammenarbeit mit den Eltern / Beratung und Unterstützung der Eltern


Ziel der Integration ist es, durch die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung allen Kindern der Einrichtung wichtige Erfahrungen und Impulse für ihre Entwicklung zu bieten und ihre individuellen Kompetenzen zu fördern.

Nicht nur die pädagogischen Fachkräfte der Stammgruppe stehen der Zusammenarbeit und dem Austausch mit betroffenen Fachdiensten offen gegenüber. Das gesamte Team der Kindertageseinrichtung ist am Prozess der Integration beteiligt.
Die pädagogischen Fachkräfte in unserer Einrichtung sind den Kindern vertraute und verlässliche Bezugspersonen und geben ihnen emotionale Zuwendung, Schutz und Geborgenheit.
In regelmäßigen Teamsitzungen tauschen sich die Erzieherinnen über den Entwicklungsstand der Kinder und die pädagogische Arbeit aus. Die Mitarbeiterinnen nehmen je nach Bedarf, Neigung und Interesse an Fortbildungen teil.

Die Wahrnehmung, Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungsprozessen im Rahmen der Bildungsarbeit mit Kindern ist ein elementares Instrument unserer Arbeit. Durch die differenzierte Wahrnehmung und Beobachtung von Entwicklungsprozessen, Lernfortschritten und der Persönlichkeit der Kinder kann das richtige pädagogische Handeln abgeleitet werden.
Ein Teil dieser Dokumentation wird in Form von persönlichen Portfoliomappen angelegt.
Die schriftliche Dokumentation wird somit durch eine visuelle Dokumentationsmethode ergänzt.
Dieses Portfolio wird jedem Kind beim Verlassen der Einrichtung ausgehändigt.


Bildung erfordert Bindung von klein auf – Unsere Jüngsten in der U-3

Unsere Einrichtung betreut 12 Kinder unter 3 Jahren, hierfür steht uns ein eigenständiger Bereich zur Verfügung. Um den Kleinsten des Hauses die frühe außerfamiliäre Betreuung so leicht wie möglich zu machen, bieten wir einen geschützten Bereich, in dem sie behutsam aufgenommen werden und genügend Freiraum finden, sich selbst und die Einrichtung kennenzulernen.
Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter 3 Jahren stellt besondere Heraus- und Anforderungen, Bildungsprozesse von Säuglingen und Kleinkindern unterscheiden sich von denen der Kinder über 3 Jahren. Unsere pädagogischen Fachkräfte müssen sich mit frühkindlichen Entwicklungsprozessen, Bindungsbedürfnissen und –mustern auseinandersetzen und empathisch und sensibel die individuelle Entwicklung der Kinder in den ersten drei Lebensjahren begleiten und fördern. Hat das Kind eine vertrauensvolle Bindung zu einer erwachsenen Person aufgebaut, bietet ihm diese Bindung die Sicherheit, von der aus die weitere Umwelt erkundet und neue Beziehungen eingegangen werden können.
Kinder in diesem Alter brauchen zunächst einmal Platz, ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben und ihrem eigenen Wissensdrang nach Bildung nachzugehen.
Sie handeln hier frei nach dem Motto:

„Das Spiel ist die höchste Form der Forschung.“

Albert Einstein

Vom Säuglingsalter an sind Kinder eigenständige Wesen, die individuell die Welt erleben und auf sie reagieren. Durch eine aufmerksame Begleitung und respektvollen Umgang können unsere pädagogischen Fachkräfte die kleinen Botschaften der Kinder entdecken, verstehen und darauf reagieren ohne in das Entwicklungstempo der Kinder einzugreifen. Unser Ziel ist eine vertraute, feine aber dennoch ernste Partnerschaft mit den Kindern einzugehen, in der sie sich sicher, frei und ihrem Tempo entsprechend entwickeln können. Kinder sind Forscher und Gestalter ihrer Lebenswelt, sie werden von den pädagogischen Fachkräften bei ihrer Auseinandersetzung mit der Welt unterstützt um so eine selbstständige Entfaltung zu ermöglichen.

„Jedes Kind braucht seinen Fähigkeiten entsprechend angemessenen Raum; allerdings immer groß genug, den nächsten Entwicklungsschritt zuzulassen.“

Emmi Pikler

Ein geregelter aber dennoch flexibler Tagesablauf erlaubt den Kindern nach ihrem eigenen Rhythmus zu entscheiden, was sie erforschen wollen oder ob sie ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen möchten. Wichtig ist es hierbei Rückzugmöglichkeiten für die Kinder zu schaffen, damit sie Ruhe zur Erholung und zum Beobachten finden.
Auch unsere Jüngsten erhalten selbstverständlich in allen 10 Bildungsbereichen ausreichende Möglichkeiten, sich zu entwickeln und zu entfalten.


Beteiligung der Einrichtung am Schutz vor Kindeswohlgefährdung:
Die Matthäus-Kindertageseinrichtung ist in das „Bearbeitungsverfahren für Kindeswohlgefährdung nach§8a, SGB VIII“ des Bochumer Jugendamtes eingebunden.
Zwischen Jugendamt und freien Trägern wurde eine „Generalvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages bei dem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nach § 8a, SGB VIII geschlossen. Das bedeutet, dass in einem abgestimmten Verfahren mit einer „insofern erfahrenen Fachkraft“ eine Gefährdungseinschätzung vorgenommen und ein Hilfskonzept erarbeitet wird. In das Verfahren und das Hilfskonzept werden die Personensorgeberechtigten mit einbezogen.

Quelle:

  • „Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“ Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW
  • www.mgffi.nrw.de
  • „Werkstatt(t)räume für Kitas“, Marion Thielemann, verlag das netz
  • „Lernwerkstattarbeit in Kitas“ DVD, Christel van Dieken, verlag das netz

 



Anhang


Die 10 Bildungsbereiche


1. Bewegung

„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens.“

Gerd E. Schäfer

Bewegung zählt zu den grundlegenden Handlungs- und Ausdrucksformen von Kindern. Man sagt auch: „Die Bewegung ist das Tor zum Lernen!“ Sie ist eines der wichtigsten Mittel, Wissen über die Umwelt und sich selbst zu erfahren und zu begreifen. Über die Wahrnehmung des Erlebten und die Bewegung bauen sich sämtliche Hirnfunktionen auf, durch die das weitere Lernen erst stattfinden kann.
In unserer Einrichtung finden die Kinder täglich ein vielfältiges Bewegungsangebot, welches Mädchen und Jungen gleichermaßen anspricht und auf individuelle Bedürfnisse eingeht.
Die Bewegungserziehung und die damit verbundene ganzheitliche Förderung nehmen in unserem Alltag einen hohen Stellenwert ein.
Die vorhandenen Räumlichkeiten und Materialien sind so gestaltet, dass sie den Kindern vielfältige Bewegungsanreize im Innen- und Außenbereich für grob- und feinmotorische Bewegungen bieten und die Freude und Lust an der Bewegung fördern.

2. Körper, Gesundheit und Ernährung


Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eine grundlegende Vorraussetzung für die Entwicklung und Bildung und ein Grundrecht von Kindern. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Bewusstwerdung seiner Wirksamkeit sind grundlegende Erfahrungen für jedes Kind. Der erste Bezugspunkt des Kindes ist sein Körper mit seinen Bewegungen, Handlungen und Gefühlen. Kinder suchen beim Spielen differenzierte Erfahrungsmöglichkeiten über die verschiedenen Sinne. Kinder brauchen somit eine anregungsreiche Umgebung und Materialien, die ihnen die Möglichkeit geben, ihre Sinne zu gebrauchen und auszubilden, dieses haben wir bei der Gestaltung der Räume, des Außengeländes und der Auswahl des Spielmaterials berücksichtigt. Im Tagesablauf beachten wir den altersspezifischen Bedarf der Kinder nach einem ausgewogenen Verhältnis von Ruhe und Aktivität.
Die Kinder erfahren eine ganzheitliche Gesundheitsbildung, in dem wir den Kindern in unserer Einrichtung grundlegende Regeln der Hygiene vermitteln.
Durch gezielte Projekte sensibilisieren wir die Kinder für ihren Körper, seine Signale und Bedürfnisse.
Da die Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern hat, ist es uns wichtig, Wissen in Form von Projekten, Büchern und Gesprächen zu vermitteln. Das mitgebrachte Frühstück nehmen die Kinder zu einem frei gewählten Zeitpunkt in der Cafeteria ein, das von uns bereitgestellte Mittagessen wird den Kindern in einer Zeitspanne von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr angeboten.
Die Zusammenarbeit mit Eltern, gerade in diesem Bildungsbereich, ist von besonderer Bedeutung.

3. Sprache und Kommunikation

Sprachentwicklung beginnt mit der Geburt und ist Vorraussetzung für die emotionale und kognitive Entwicklung des Kindes. Sie ist ein lebenslanger Lernprozess und beruht insbesondere auf vielfältigen Sprechanlässen, die sich beim gemeinsamen Spiel ergeben: beim Bauen und Konstruieren, beim Aushandeln von Rollen und Regeln, im spontanen und spielerischen Umgang mit der eigenen Stimme bei Rollen- und Symbolspielen. Durch Sprache wird das Sozialverhalten gefördert, Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel zwischen Menschen.
Sprache und Kommunikation wird den Kindern in verschiedensten Bereichen ermöglicht:

  • beim Erzählen und Zuhören
  • durch Bilderbücher, Märchen, Filme, Sachbücher
  • mit Rätseln und Reimen
  • mit Finger– und Kreisspielen
  • im Stuhlkreis
  • durch das Singen von Liedern
  • durch Theater- und Stegreifspiele
  • in der Schreibwerkstatt, in der die Kinder weiterführend die Schrift als Medium für gesprochene Sprache entdecken, um sie festzuhalten
  • durch spezifische Angebote im Freispiel


Zurückhaltendere Kinder können sich in Kleingruppen an Gesprächen beteiligen und sich ausprobieren und sind später in der Lage, von da aus in die Großgruppe zu starten.
Der Einsatz von Fremdsprachen schult die Aufmerksamkeit und das Gehör, die Kinder entwickeln ein Gefühl für Sprache. Eine Fremdsprache kann gut in Projekte eingebunden werden z.B. in Form von Liedern, Reimen und Geschichten.
Mit der Sprache kann man spielen, experimentieren und sie nachahmen.

4. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Dieser Bereich ist eine Basis von Bildungsprozessen, da Bildung grundsätzlich nur in Form von Interaktionen erworben werden kann.
Dabei ist es wichtig, Kinder zu befähigen, eigene und fremde Bedürfnisse wahrzunehmen und somit eine Vorstellung eigener Identität aufzubauen. Durch die Vermittlung und das Vorleben von Werten können Kinder sich diese aneignen und werden auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet. Wir nehmen die Kinder in ihren Empfindungen, Interessen, Abneigungen und Ängsten ernst und erkennen ihre eigene Persönlichkeit an.
Im Freispiel erhalten die Kinder Raum und Zeit zur Anbahnung und Pflege sozialer Kontakte. Sie werden bei der Vermittlung und Erarbeitung von Regeln im täglichen Ablauf und Umgang miteinander durch uns unterstützt. Die Kinder erhalten dabei die Gelegenheit zum Äußern eigener Bedürfnisse, Meinungen, Haltungen, zum Ausleben eigener Emotionen und zur Mitsprache bei Entscheidungen. Sie lernen so Verantwortung zu tragen und Aufgaben zu übernehmen.
Im Freispiel, in Angeboten und Projekten wird unter Einsatz verschiedener Materialien Wissen über Menschen und ihre Kulturen vermittelt und somit die Basis für einen offenen Umgang miteinander geschaffen. Die Mitarbeiterinnen begegnen Kindern und Eltern auch anderer Religionen mit Offenheit, Respekt und Achtung und bieten die Möglichkeit, gemeinsam über Glaubensfragen zu sprechen.

5. Musisch-ästhetische Bildung

Musisch-ästhetische Bildung versteht sich als Ergebnis sinnlicher Erfahrungen, die Förderung von Wahrnehmungs-, Erkenntnis- und Selbstbildungsprozessen ist daher von wesentlicher Bedeutung. Um sich in sinnliche Erlebnisse vertiefen, mit ihren Wahrnehmungen spielen und diese umgestalten zu können, brauchen Kinder Freiheit, Raum und Zeit. Die Vielfältigkeit der Materialien und das Kennenlernen verschiedener Techniken ermöglichen den Kindern, unter-schiedliche Gestaltungsweisen auszuprobieren.
Gemeinsames Singen und Musizieren macht Kindern Freude und fördert sie auf vielerlei Weise. Insbesondere, wenn die Betrachtungsweise von Musik und Musikalität nicht eng gefasst wird, sondern den geräusch- und klangvollen Alltag einbezieht, ergeben sich im Tagesverlauf zahlreiche musikalische Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten.
Die Kinder haben in unserer Einrichtung ausreichend Möglichkeiten, sich ihrer freien selbstbestimmten sinnesanregenden Tätigkeiten hinzugeben. Im Kreativbereich stehen ihnen verschiedene Materialien frei zugänglich zur Verfügung. In gezielten Angeboten erhalten die Kinder zusätzliche Impulse zur Entfaltung ihrer Kreativität.
Unser Tagesablauf ist so gestaltet, dass den Kindern zahlreiche Möglichkeiten zum Erleben von Bewegungsspielen, Liedern, Versen, Tänzen und Reimen zur Verfügung stehen und somit die musischen, sprachlichen, kreativen und kognitiven Kompetenzen gefördert werden.

6. Religiöse und ethische Bildung

Religiöse Bildung und ethische Orientierung sind miteinander verbunden und Teil der allgemeinen und ganzheitlichen Bildung. Religion und Glaube beantworten nicht nur die Grundfragen des Lebens, sondern begründen auch die Werte und Normen, an denen sich Menschen orientieren können. Religiöse Bildung ermöglicht die Entwicklung von ethischen Einstellungen und sozialen Haltungen.
Alle Kinder haben ein Recht auf Religion. Wir begleiten die Kinder in ihrer religiösen Entwicklung, eröffnen ihnen den Zugang zu Inhalten und Ausdrucksformen des christlichen Glaubens und ermöglichen den Kindern sinnstiftende Deutungen ihrer selbst und der sie umgebenden Welt. Wir verstehen uns im Sinne eines offenen Angebots als Ort der evangelischen Bildung.
Im alltäglichen Miteinander können die Kinder im Freispiel und in Kleingruppen durch die Vermittlung von Geschichten, Liedern und Spielen Ausdrucksformen der Identität, der Solidarität und der Wertehaltung erfahren.
Das Kennenlernen verschiedener Religionen wie z.B. Christentum und Islam ermöglicht es den Kindern, Vielfältigkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen zu sehen und andere Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zu respektieren.
Wir als evangelische Kindertageseinrichtung betten religiöse Rituale und Inhalte (beten, Bibelkreis, Hallo-Gott-Runde, Gottesdienst) in den Alltag der Kinder ein. Gemeinsam mit Kindern und Eltern werden die christlichen Feste im Kirchenjahr gestaltet und gefeiert.

7. Mathematische Bildung

Unsere Welt steckt voller Zahlen. Kinder beschäftigen sich daher täglich mit mathematischen Inhalten wie z. B. dem Vergleich von Größe, Gewicht und Alter. Wir wollen den natürlichen Entdeckungsdrang und die lebendige Neugierde der Kinder aufgreifen, um ein mathematisches Grundverständnis aufzubauen. Daraus resultierend ergeben sich folgende Ziele für unsere pädagogische Arbeit:

  • Kennenlernen von Zeitmaßen (Tageszeiten, Monat, Jahr)
  • Aufgreifen von Zahlen aus dem Alltag und dem Umfeld der Kinder (Telefonnummer, Hausnummer, Anzahl der Geschwister)
  • Vermittlung von Zahlen, Mengen und geometrischen Formen
  • Förderung der Simultanerfassung (zählen und würfeln, Zahlen erkennen und zuordnen)
  • Herstellung von mathematischen Zusammenhängen in Alltagssituationen
  • Erfahrung von Raum-Lage-Beziehungen unter Verwendung entsprechender Begriffe wie oben, unten, rechts, links…


Den Kindern stehen in unserer Einrichtung vielfältige Materialien zum Ordnen, Sortieren und Klassifizieren zur Verfügung.
Die Alltäglichkeit der Mathematik kann den Kindern im Freispiel z. B. durch den Einsatz von Lernspielen, Bewegungsspielen, Abzählreimen und Rollenspielen bewusst werden. Sie können Beziehungen entdecken, Strukturen und Regelmäßigkeiten aufspüren, beschreiben und für sich nutzen. Die Kinder erfahren somit, dass Mathematik viel mit ihrer Lebenswelt zu tun hat und dass alltägliche Probleme mit Hilfe der Mathematik gelöst werden können. Sie erleben sich als kompetente kleine Forscher und Entdecker in diesem Bereich.

8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung

„Das Erstaunen ist der Beginn aller Naturwissenschaften“

Aristoteles


Ausgehend von Naturbegegnungen und –beobachtungen lernen Kinder Zusammenhänge zu entdecken, zu verstehen und einzuordnen. Vielfältige Angebote regen zum Staunen, Fragen, Experimentieren und Suchen von Lösungen an:

  • Tägliche Angebote und Experimente in den Werkstatträumen
  • Gesprächskreise
  • Spaziergänge, Exkursionen, Ausflüge
  • Einsatz von Schauobjekten und Medien
  • Bereitstellung technischer Geräte zur Erforschung
  • Bereitstellung unterschiedlichster Konstruktionsmaterialien
  • Projektarbeit
  • Angebote im Entdeckergarten auf dem Außengelände


Ein aufmerksamer Umgang mit Natur und Technik führt zur Vermeidung von Gefahren und unterstützt eine ethische Auseinandersetzung mit Umweltfragen.

9. Ökologische Bildung

Unter ökologischer Bildung versteht man das Verständnis der Wechselbeziehung von Pflanzen, Tieren und Menschen. Im Mittelpunkt stehen der achtsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen, das Erleben ökologischer Lebensräume und der Umweltschutz auf erlebende Weise. Kindern wird somit die Möglichkeit gegeben, Einblicke in die Zusammenhänge und gegenseitigen Abhängigkeiten der Lebensgemeinschaften zu erhalten, zu erforschen, Schlussfolgerungen zu ziehen und eigene Verhaltensweisen zu entwickeln. Sie lernen dadurch, dass das eigene Handeln sich auf andere Menschen und die Umwelt auswirkt. Mit regelmäßigen Angeboten möchten wir das ökologische Bewusstsein der Kinder fördern und stärken:

  • Naturnahes Außenspielgelände mit einheimischen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen
  • Bereitstellung von Beobachtungsmaterialien wie Lupen, Pinzetten und Mikroskope
  • Alterentsprechende Sachbücher, Nachschlagewerke und Schauobjekte
  • Durchführung von Projekten
  • Verwertung von Abfallprodukten z.B. zum Basteln
  • Abfalltrennung

10. Medien

Kinder wachsen mit den verschiedensten Medien auf und nutzen diese je nach Verfügbarkeit in ihrer Lebenswelt wie selbstverständlich. Als Medien sind hierbei sowohl die neuen Medien wie Internet und Computer zu verstehen als auch die traditionellen wie Zeitungen, CD-Player, Fernseher und Bücher.
In unserer Einrichtung werden die Kinder zum kreativen Gebrauch von Medien angeregt, die folgendermaßen zur Erarbeitung von Themen und Projekten, zur Gestaltung von Festen und Feiern und in unserem Tagesablauf eingesetzt werden:

  • Bilderbuchbetrachtungen zur Erarbeitung von Geschichten
  • Bilderbücher in der Kinderbibliothek
  • Einsatz von CD`s und Toniebox
  • Vermittlung von Geschichten unter Verwendung Filmen und Kamishibai
  • Fotos zur Dokumentation von Entwicklungsprozessen und Projekten
  • Bereitstellung der WAZ, Geo-mini und medizini


Eine wichtige pädagogische Aufgabe sehen wir darin, Medienerlebnisse aufzugreifen und den Kindern Verarbeitungsmöglichkeiten anzubieten.